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Geschichte

Im Jahr 1875 wendet sich Dr. med. et theol.h.c. Walter Bion, Pfarrer der Kirchgemeinde Predigern, mit Spendenaufrufen an die Zürcher Bevölkerung. Er bittet um Geld zur Durchführung von Sommerferien auf dem Lande für schlecht ernährte Zürcher Kinder. Schon 1876 fand die erste Kolonie statt. 1895 konnte das Haus Schwäbrig in Gais erworben werden. 1897 wird die selbstständige Stiftung «Ferienkolonien der Stadt Zürich und Erholungsstation Schwäbrig» gegründet. Stiftungszweck: «Die Fürsorge für erholungsbedürftige Schulkinder in der Stadt Zürich durch Organisation von Ferienkolonien, Milchkuren oder ähnliche Veranstaltungen sowie durch Versorgung von Schulkindern für längere Zeit auf dem Schwäbrig. »

Während des 1. Weltkriegs wurden die Ausgaben in den Kolonien auf das Notwendigste beschränkt, die Zuteilung von Milch, Fleisch und Brot ist wegen der Rationierung verringert. Das Fürsorgeamt liefert zusätzliche Lebensmittel.

Schon ab 1925 steht der ursprüngliche Zweck, Ferien für erholungsbedürftige und schwächliche Kinder zu ermöglichen, nicht mehr im Vordergrund. Ferienerlebnisse zum Ausgleich für den Schulalltag stehen vermehrt im Zentrum. Es ist auch ein Rückgang der Anmeldungen zu verzeichnen, da eine Reihe von anderen Ferieneinrichtungen entstanden ist.

Im 2. Weltkrieg werden einige Kolonieorte als Militärunterkünfte gebraucht.

1949 führt die Stiftung erstmals den Abzeichenverkauf statt der Haus- und Strassensammlung durch. 1952 erreichen die Anmeldungen die Höchstzahl von 2806 Kindern in 30 Kolonieorten. Die steigenden Ausgaben werden durch Stadt- und Gemeinderat in grosszügiger Weise mitfinanziert. Im gleichen Jahr wird die Stiftung in «Stiftung Zürcher Ferienkolonien» umbenannt. 1955 erwirbt die Stiftung das Ferienheim Amisbühl auf dem Beatenberg.

Zwischen 1960 und 1970 werden Spezialkolonien mit besonderen Themen wie Naturkunde, Fotografieren usw. eingeführt. Zusätzlich gibt es jetzt auch im Frühling und Herbst Ferienkolonien. Das Haus in Magliaso wird mit grosszügiger Unterstützung der Stadt Zürich gebaut, das Landwirtschaftsgut des Vorderen Schwäbrig verkauft, um mit den Mitteln die Renovation des Hauses Schwäbrig zu finanzieren und das Haus Chaumont zu erwerben. Durch die Teuerung und die erhöhten Ausgaben für die Ferienkolonien bringt der Rechnungsabschluss 1972 erstmals ein Defizit. Als Sparmassnahme werden vor allem die Kolonieorte reduziert und die Stadt Zürich subventioniert die Durchführung der Ferienkolonien. Die angebotenen Ferienkolonien finden weiterhin allgemeine Zustimmung.

Die Statutenrevision von 1992 bringt einen neuen Namen. Aus der «Stiftung Zürcher Ferienkolonien» wird die «Stiftung ZÜRCHER SCHÜLERFERIEN», kurz ZSF.

1999 werden die bisherige städtischen Subventionszahlungen aufgrund der neuen Leistungsvereinbarung in eine festgelegte Beitragszahlung umgewandelt. Jeweils für vier Jahre wird ein Rahmenkontrakt für das Leistungsangebot der ZSF mit dem Sozialdepartement, später mit dem Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich abgeschlossen.

Im Jahre 2000 besteht die Stiftung 125 Jahre. Die ehemaligen «Kolonien» haben sich stark verändert. Die Ferienlager der ZSF sind erlebnisorientiert und bieten vielfältige Themen an: Indianerlager mit einem kanadischen Indianer, Pony und Esel, Fussball, Computer und vieles Andere. Statt zwei kommen die Kinder vermehrt nur noch eine Woche in die Lager.

Weiterhin unverändert bleibt unser Grundsatz, dass kein Kind aus materiellen Gründen auf eine Teilnahme verzichten muss.

Dank unseren vielen freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Ihrer Freizeit die Kinder in den Ferienlagern verantwortungsvoll und kompetent betreuen, leistet die ZSF auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur familienergänzenden Betreuung in der Stadt Zürich.